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  Landeshauptmann Haider tot!
 

Der 58-jährige Landeshauptmann wollte ins Bärental, um den 90. Geburtstag seiner Mutter zu feiern. Am Samstag, kurz nach Mitternacht, verlor er die Kontrolle über den Wagen und verunglückte tödlich.





Beide Türen weggerissen, der VW Phaeton völlig zerstört. Am Steuer eingeklemmt: Der Lenker mit schwersten Kopf- und Brustverletzungen – wahrscheinlich war auch die Halswirbelsäule gebrochen; der linke Arm war fast abgetrennt. Weil noch der Funken einer Überlebenschance bestand, ordnete die Notärztin die Einlieferung ins LKH Klagenfurt an. Doch als der Unfalllenker dort eintraf, war er bereits tot.
Landeshauptmann Jörg Haider starb Samstagfrüh gegen 1.30 Uhr im Alter von 58 Jahren.

Der Kärntner Landeshauptmann hatte dieses Wochenende ganz für seine Familie reserviert. Alle zusammen wollten den 90. Geburtstag von Haiders Mutter feiern.
Seinen letzten Termin absolvierte Jörg Haider am Abend in Velden, wo ein neues Gesellschaftsmagazin vorgestellt wurde. Etwa eine halbe Stunde nach Mitternacht verabschiedete sich der Landeshauptmann: "Fahr nach Hause, du hast frei", sagte er noch zuseinem Chauffeur Friedl Schager.

Pressekonferenz

"Ich habe ihn am Abend in Velden noch zum Auto gebracht und mich verabschiedet", sagt sein engster Vertrauter Stefan Petzner bei der Pressekonferenz Samstagvormittag, während ihm die Tränen über die Wangen laufen und seine Stimme mehrmals bricht. Jörg Haider stieg in seinen Dienstwagen, einen dunklen VW Phaeton, und fuhr nach Hause, Richtung Bärental.

haider-unfall Der UnfallwagenAn der Stadtgrenze von Klagenfurt überholte der Politiker das Auto einer 37-jährigen Klagenfurterin: "Kurz nach dem Überholen sah ich eine Staubwolke und dann stand der Wagen auch schon quer über die Straße", gab die Frau bei der Polizei an. Was passierte, schildert Klagenfurts Polizeidirektor Ernst Friessnegger: "Der Pkw kam rechts von der Fahrbahn ab, touchierte einige Plastikleitpflöcke, prallte gegen ein Verkehrszeichen und einen Wegweiser. Danach geriet der Wagen auf die Böschung, prallte gegen einen Gartenzaun, einen Betonsockel und einen Hydranten. Der Wagen überschlug sich und kam nach 36 Metern auf den Rädern quer über die Fahrbahn zum Stillstand."

Gutachten

So klar der Unfallhergang ist, so unklar ist noch die Ursache. Die Staatsanwaltschaft verfügte die Beschlagnahmung des Wracks, ein Sachverständiger wird es untersuchen. Jörg Haider war angeschnallt. Zum Unfallzeitpunkt herrschte dichter Nebel. Noch am Vormittag wurde an der Unglücksstelle ein Ortsaugenschein durchgeführt.

Egon Rutter, bei dessen Magazin-Präsentation Jörg Haider Freitagabend trotz anfänglicher Absage war, berichtet von den letzten Stunden: "Alle haben sich sehr über sein Kommen gefreut. Er ist von Tisch zu Tisch gegangen, hat geplaudert und sich prächtig amüsiert. Aber er hat keinen Alkohol getrunken." Polizeisprecher Gottlieb Türk: "Bei tödlichen Unfällen wird keine Blutabnahme durchgeführt, es sei denn, es sind weitere Menschen beteiligt. Dann kann das Gericht eine solche Untersuchung anordnen. Dafür muss aber die Zustimmung der Familie eingeholt werden."

Vor der Landesregierung in Klagenfurt legen weinende Menschen Blumen und Kerzen nieder, im Haus fallen einander die Menschen in die Arme, weinen hemmungslos, versuchen gar nicht, ihre Gefühle zu verbergen. In der ganzen Stadt, ja, im gesamten Land ist die Stimmung tief bedrückt.

LHStv. Gerhard Dörfler drückt es so aus: "In Kärnten ist die Sonne vom Himmel gefallen. Ich frage mich ständig: 'Jörg, wann kommst du wieder zur Tür herein?'" Haider sei davon beseelt gewesen, dieses Land umzugestalten, für die Menschen besser und schöner zu machen: "Ich bedanke mich bei ihm im Namen des Landes."

Stefan Petzner kann die Tränen nicht zurückhalten: "Er war aufgeschlossen, hilfsbereit, offen, intelligent, gutmütig und immer gut gelaunt – er war mein Lebensmensch und bester Freund. Er hat die Menschen geliebt, wie auch sie ihn geliebt haben und ich ihn geliebt habe. Ich danke dir für alles, Jörg, wo immer du auch bist."

BZÖ-Bundesgeschäftsführer Manfred Stromberger sagt: "Es ist eine Katastrophe für alle. Wir haben nicht nur unseren Parteiobmann verloren, sondern auch unser Vorbild und den liebsten Freund. Alle sind in Tränen aufgelöst."

Der Landeshauptmann war stark Alkolisiert (1,8 Promille)

 
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